Rothaumühle

Zur Geschichte des Rothaumühlgutes

Erwähnung im Taufbuch: Im März des Jahres 1656 kommt der „Miller zu Rodau“ nach Tittling zur Taufe seines Sohnes Gabriel. Von dieser Zeit an gehört die Mühle über 300 Jahre hinweg einem einzigen Müllergeschlecht in Erbfolge. 1682 werden Philip und Maria Rauch, „Miller zu Rodau“, erwähnt.

Rothaumühle mit Max Peinkofer (1891 – 1963)1728 wird die Mühle an Sohn Martin übergeben. Aus der zweiten Ehe geht die Tochter Maria hervor.
1757 heiraten Maria Rauch und Georgius Josephus Gsedl von Nendlnach, der die Mühle übernimmt. Diese und eine weitere Ehe bleiben kinderlos.
1774 „Georg Gsödl verwittibter Millner und Erbrechtsunterthan zu Rodau ...“ verheiratet sich zum dritten Mal. Aus seiner Ehe mit Anna Maria Forauerin, „... led. Millers Tochter von der Stelz Mill der Hofmark WitzmannsPerg ...“, geht ein Sohn hervor.

1808 heiratet der Sohn von Georg und Anna Maria Gsödl Sophie Streifinger aus Hohenwarth. Eintragungen im Häuser- und Rustikalsteuerkataster, 1812:
„Rothau Haus Nr. CXXXXIII beim Müller Georg Gsötl. Das Rothaumühlgut mit radizierter Mahlmühl- und realer Schneidesäge- Gerechtigkeit.

a) Der 1/8 Rothaumühlhof
b) Mühlgerechtigkeit ...“

1836 ehelicht der Sohn Franz Gsödl Anna Maria Knab von Hörmannsdorf. Das Rothaumühlgut wird ihm von seinem Vater übergeben. „Wohnhaus und Mühle mit 3 Mahlvorgängen, Stallung und Stadel, zwei Schupfen, Walke und Hofraum“ (Urkataster).
Aus der Ehe gehen die Kinder Maria und Franz hervor.
1874 heiratet der Sohn von Franz Gsödl eine Anna Maria Mautner aus Windorf. Aus dieser Ehe geht die Tochter Maria hervor.
Maria Gsödl heiratet den Landwirt und Zimmerermeister Scheifl in Göttersberg.
Nach dem Tod des Gatten und Vaters im Jahr 1915 stellen die Frauen 1917 den Mühlenbetrieb ein.
1922 übergibt die Witwe Maria Gsödl ihrer Tochter Kreszenzia die Mühle.
1924 heiratet Kreszenzia Gsödl den Landwirt und Webersohn Matthias Eder aus Eschberg bei Röhrnbach. Diese Ehe bleibt kinderlos.
1924 baut Matthias Eder die Rothaumühle zum Elektrowerk um. „Nach dem Bescheid vom 15. Oktober
1926 dürfen für den Betrieb der umgebauten Rothaumühle zum Antrieb der Turbine 180 l/s Wasser entnommen werden. Das mittlere Nutzgefälle beträgt 6,15 m.“ Das Elektrowerk versorgt Eisensteg, Oisching und Rothau, liefert unter dem Genossenschaftsvertrag über die Wiesmühle, wird aber schon um 1930 außer Betrieb gesetzt.

Rothaumühle um 19501955 geht das Mühlenanwesen im Rentenausgleichsverfahren von Matthias Eder an Gustav Rosenhammer, Konditormeister in Tittling.
Bis zum Frühjahr 1969 bleibt die Mühle bewohnt. Die Mietleute verwenden Teile des Dachstuhls zum Heizen, so dass dieser einstürzt.
1972 kaufen die Eheleute Georg und Centa Höltl die Rothaumühle mit den umliegenden Grundstücken.


Am 24.7.1974 wird die Rothaumühle als Heimatmuseum vom bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel feierlich eröffnet.

1430

erste urkundliche Erwähnung der Mühle (Ursprung der Mühle)

1773

mit einem Erbrechtsbrief verleiht Graf Max Emanuel Josef,

„des Heiligen König Reichsgraf von Taufkirch zu Englburg,

an Georg Gsödl, Miller zu Rodau und seinem Eheweib die

Leibsgerechtigkeit auf Lebenszeit.“ Diese Urkunde weist auch

auf den „Mill Weyher“ (Mühlweiher) und die dazugehörige

Fischerei hin.

1853

Bau der jetzigen Mühle

Bis 1917

Betrieb der Mühle

Bis 1969

bewohnt

1974

Eröffnung des Heimatmuseums Rothaumühle

1990

Ausstellung „Zeugnisse der Volksfrömmigkeit”

Quelle: Museumsdorf Bayerischer Wald